Kurz vor Ferienbeginn starteten wir im Fach HSU mit einem neuen Thema: „Türme bauen“.

Nachdem wir uns unterschiedliche Türme angeschaut und Unterschiede in der Funktion und Bauweise festgestellt hatten, ging es einige Tage später an die ersten Bauversuche.In Kleingruppen bauten die Kinder einen der vier gelernten Turmarten (Leuchtturm, Wehrturm, Kirchturm, Fernsehturm). Dafür stand jeder Gruppe die gleiche Auswahl an Alltagsmaterialien zur Verfügung: Holzbausteine, Papier, Knetkugeln, Zahnstocher und Schaschlikspieße.

Doch welches Material eignet sich für welchen Turm am besten? In einer Architektenkonferenz diskutierten die Gruppen ihr Vorgehen und entwarfen einen Plan.Die kreativen Ideen der Kinder ließen uns ganz schön staunen – Plattgewälzte Knetkugeln verliehen den Streifen des Leuchtturms ihre rote Farbe und formten eine Uhr für den Kirchturm. Der Wehrturm wurde mit einer flexiblen Falltür aus Knete und Zahnstochern ausgestattet. Holzbausteine fungierten als Stütze für den Fernsehturm.

Am letzten Tag vor den Ferien erhielten die Kinder ihren zweiten Bauauftrag: „Baut einen möglichst hohen Turm aus 20 Holzbausteinen.“ Diesmal wurde in Partnerarbeit gebaut – nach einer kurzen Besprechung hatten die Kinder zehn Minuten Zeit, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Anschließend überlegten sich die Teams, aus welchen Gründen ihr Turm beim ersten Versuch eingestürzt ist. Schnell nannten die Kinder das Schlüsselwort „Stabilität“ – Sie erkannten, dass manche Bauweisen stabiler sind, als andere. In diesem Zusammenhang lernten sie die Begriffe „Skelettbau“ und „Massivbau“ kennen.

In der Unterrichtssequenz eignen sich die Kinder nicht nur Fachwissen an, sondern stärken gleichzeitig ihre Sozialkompetenz. Um gemeinsam ein Bauwerk zu schaffen, braucht es Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen und Kompromissbereitschaft. Wenn viele unterschiedliche Ideen aufeinandertreffen, finden wir gemeinsam eine Lösung. Wenn mal ein Turm einstürzt, bauen wir ihn gemeinsam wieder auf – Nur als Team sind wir stark!

Nach den Ferien wollen wir alle Kriterien erforschen, die die Standfestigkeit eines Turmes beeinflussen. Mit diesem Wissen sollen erneut Türme gebaut werden, die so stabil sind, dass sie bis zum Ende des Schuljahres im Klassenzimmer bestaunt werden können.

Karina Klüg, LAA